Die neue Buchpublikation «Religion im Rechtsstaat» (Stämpfli 2017) von Markus Müller, Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Bern, provoziert und stellt brisante Thesen zur Diskussion:
- An die Stelle der «matt und abgebleicht» wirkenden Forderung nach «religiöser Neutralität» soll «religiöse Toleranz als individuelle Grundpflicht und staatliche Handlungsmaxime» treten.
- Der Staat soll «sich als tiefgreifend christlich-jüdisch geprägt» verstehen, ohne den freiheitlichen Anspruch und das Ziel des religiösen Pluralismus zu gefährden».
- Die öffentlich-rechtliche Anerkennung macht eine Religionsgemeinschaft zur «staatlichen Einrichtung», weshalb der Staat von öffentlich-rechtlich anerkannten Religionsgemeinschaften verlangen muss, dass sie rechtsstaatliche Grundprinzipien einhalten – z.B. die Gleichbehandlung der Geschlechter.
- Der Staat soll rechtsgleiche und diskriminierungsfreie Anerkennungsverfahren für weitere Religionsgemeinschaften definieren.
Einleitung: Markus Müller
Es diskutieren:
- Angela Berlis, Dekanin der Theologischen Fakultät, Universität Bern
- Lorenz Engi, Privatdozent Universität St. Gallen, Delegierter für Religionsfragen in der Direktion der Justiz und des Innern, Kanton Zürich
- Amira Hafner-Al Jabaji, Islamwissenschaftlerin, SRF-Moderatorin der «Sternstunde Religion»
- Christoph Neuhaus, Berner Regierungspräsident, ehemals Vorsteher Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion
Organisation und Moderation:
- Michael U. Braunschweig, Leiter Fachstelle Reformierte im Dialog
- André Flury, Leiter Fachstelle Kirche im Dialog
- Daniel Kosch, Generalsekretär Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz