Krieg, Verfolgung und Flucht sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig und zwingen viele Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und das Erlebte in der Fremde zu verarbeiten. Dabei beeinflussen etwa traumatische Erfahrungen, welche Geflüchtete daheim oder unterwegs gemacht haben, ihren Lebensalltag und begleiten die Betroffenen oft über Jahre hinweg. Diesen Auswirkungen von Traumata wird erst seit neuerer Zeit Beachtung geschenkt.
Die Plattform Face-Migration zeigte im Polit-Forum Bern im Käfigturm die multimediale Ausstellung « Kein Kinderspiel » zu den Auswirkungen von Krieg, Flucht und Verfolgung auf die erste und zweite Generation von Flüchtlingen in der Schweiz. Diese Ausstellung stellt den Austausch von Flüchtlingen mit Jugendlichen in der Schweiz ins Zentrum. Das intergenerationelle Langzeitprojekt nahm dabei auch Erfahrungen von Eltern und ihren Kindern auf, die bereits vor vielen Jahren in die Schweiz geflüchtet sind. Ergänzt wurde die Gesamtschau « Kein Kinderspiel » mit einer Auswahl von Bildern aus der Ausstellung « Mein Leben in Flashbacks » des Ambulatoriums für Folter- und Kriegsopfer SRK.
Die begleitende Veranstaltungsreihe «Kein Kinderspiel. Flüchten – Ankommen – Teilhaben» thematisierte in sieben öffentlichen Veranstaltungen verschiedene Aspekte der Flucht, des Ankommens und der Aufnahme in der Schweiz. Konzipiert wurde die Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem SRK, dem SEK, dem UNHCR und dem Polit-Forum Bern.
Jeden Samstag um 14h00 gab es eine Kurzführung durch die Ausstellung. Am Samstag 10. November, 17. November, 1. Dezember sowie Freitag 14. Dezember um 14h00 führte Martina Kamm (Leiterin Face Migration) durch die Ausstellung «Kein Kinderspiel».
Präsentation der Ergebnisse der bislang ersten explorativen Studie zur älteren tamilischen Bevölkerung in der Schweiz durch Hildegard Hungerbühler (Gesamtprojektleitung SRK), Damaris Lüthi (Fachexpertin und Autorin) und Marie-Louise Gerber (Operative Projektleitung SRK und Autorin).
Moderation: Christa Hanetseder, Fachexpertin SRK
Es diskutierten:
- Alagipody Gunaseelan, Pflegefachmann
- Juliet Jayanthy Sellathurai, Soziologin und Mediatorin
- Vithyaah Subramaniam, Sozialwissenschaftlerin
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem SRK.
Unzählige Freiwillige engagieren sich in der Schweiz für Flüchtlinge. Sie wollen staatliche Integrations-bemühungen ergänzen, aber nicht ersetzen. Wie gut funktioniert dieser Ansatz? Und: Viele Freiwillige sind in Projekten aktiv, die von Religionsgemeinschaften initiiert wurden. Aber welche Rolle spielt die Religion überhaupt bei der Integration?
Es diskutierten:
Der neue « Globale Pakt für Flüchtlinge » will internationale Zusammenarbeit und Solidarität stärken und damit zur Verbesserung des Flüchtlingsschutzes beitragen. Was bedeutet dies für den konkreten Umgang mit Flüchtlingen? Was ist die Rolle der Schweiz und was die der Zivilgesellschaft und der Religionsgemein-schaften?
Es diskutierten:
Für Flüchtlinge gibt es kaum legale Wege in die Schweiz oder nach Europa. Das Leid auf den Fluchtrouten ist gross und besonders verletzliche Personen können diese oft erst gar nicht passieren. Abhilfe schafft die Umsiedelung («Resettlement») direkt aus Krisengebieten in die Aufnahmestaaten. Ein Instrument mit Zukunft in der Schweiz? Mit einer Einleitung von Pfarrerin Sabine Brändlin (Mitglied Rat SEK).
Es diskutierten:
«Sie sind doch nicht einfach vom Himmel gefallen, zu einem Staat müssen Sie gehören!»
Weltweit gibt es etwa 10 Millionen Staatenlose: Menschen, die keine Staatsangehörigkeit haben. Da nur wenig über die Situation staatenloser Menschen in der Schweiz bekannt ist, hat UNHCR 2017 hierzu eine Studie durchgeführt. Anlässlich der Veröffentlichung der Studie lud UNHCR Experten und die Öffentlichkeit zu einer Diskussion ein.
Es diskutierten:
- Carol Batchelor, UNHCR Special Envoy Statelessness
- Anja Klug, Leiterin UNHCR-Büro für die Schweiz und Liechtenstein
- Peter Moor, Staatssekretariat für Migration SEM
- Tofik Mussa, ein von Staatenlosigkeit Betroffener
- Barbara von Rütte, Universität Bern und European Network on Statelessness
Renata Burckhardt (Autorin), Greis (Musiker), Mano Khalil (Regisseur), Luc Oggier (Lo & Leduc) und Sandra Künzi (Moderation) gaben Einblicke in ihr künstlerisches Schaffen und sprachen über ihre Zugänge zum Thema Integration.
Mit einer Ansprache von alt-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer (Mitglied Rotkreuzrat) und Rede-beiträgen von: