China ist nach der EU und den USA der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz. Seit 2019 ist bekannt, dass in der Region Ostturkestan im Westen Chinas (chinesisch Xinjiang) systematisch Menschen aus der uigurischen Bevölkerung in Umerziehungslager inhaftiert, und zum Teil Zwangsarbeit und weiteren menschenrechtsverletzenden Massnahmen ausgesetzt werden.
Mehrere Berichte zeigen indes auf, wie Produkte aus Zwangsarbeit über Lieferketten in die ganze Welt gelangen. Auch für Schweizer Wirtschaftssektoren, beispielsweise die Solar- oder Textilindustrie, besteht das Risiko, dass solche Produkte importiert werden. Die Schweizer Maschinenindustrie hat ausserdem Produkte an Firmen mit mutmasslichen Verbindungen zu Zwangsarbeit exportiert. Die Schweiz befindet sich hier also in einem Spannungsfeld zwischen Wirtschaftsinteressen und Menschenrechten.
Welche Verantwortung trägt die Schweiz – gegenüber den unterdrückten Bevölkerungen und gegenüber der Schweizer Wirtschaft? Und wie kann sich die Schweiz überhaupt für eine Verbesserung der Menschenrechtslage in China einsetzen?
Zeuginnenberichte von:
- Gulbahar Haitivaji, lebte in Frankreich, wurde von ihrem ehemaligen Arbeitsgeber aufgefordert nach Xinjiang zu reisen und war dort drei Jahre in einem Umerziehungslager inhaftiert.
- Gulbahar Jalilova, ursprünglich aus Kasachstan, wurde 2017 unter dem Vorwurf der «Unterstützung des Terrorismus» festgenommen und war während 15 Monaten in Xinjiang inhaftiert.
Podiumsdiskussion mit:
- Asgar Can, Präsident der uigurischen Gemeinde Europa
- Botschafter Simon Geissbühler, Chef der Abteilung Frieden und Menschenrechte im Staatssekretariat des EDA
- Simona Grano, Privatdozentin an der Universität Zürich und leitet dort das Taiwan Studies Project.
- Gerhard Pfister, Nationalrat, Präsident Die Mitte Schweiz
Moderation: Pascal Nufer
Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für bedrohte Völker organisiert.